Er kostet auf jeden Fall eines – Zeit. Entweder Ihre Zeit oder die Zeit des Textprofis Ihres Vertrauens. Die Zeit, die investiert wird, hat einen Preis. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie ein:e professionelle:r Journalist:in arbeitet, wie sich diese Arbeit vom „Texten“ mit Chatbots unterscheidet, und welche Aufwände dahinterstehen.
Chatbots wie ChatGPT liefern Ergebnisse in Sekundenschnelle – das „Prompten“, also die Erstellung und präzise Formulierung des Schreibauftrags, dauert oft deutlich länger. Kosten? Die Zeit, die Sie benötigen, um das Tool zu „füttern“ und den perfekten Prompt zu schreiben. Das kann durchaus knifflig sein und sehr lange dauern. Doch damit ist es nicht getan. Was Ihnen auch bei der Verwendung von KI-Tools nicht erspart bleibt und welche Aufwände auf Sie bei der Kooperation mit einer:m menschlichen Texter:in zukommen, habe ich Ihnen hier aufgelistet.
1. Briefing
Das Einholen aller wesentlichen Informationen im Vorfeld, die für das Erstellen eines guten Texts erforderlich sind, ist Pflicht. Das betrifft neben dem Inhalt den klaren Fokus, die Zielgruppe, die Tonalität und den Zweck des Texts. Sind dir diese Eckpunkte nicht klar, können Sie weder einen guten Prompt erstellen noch eine:n Texter:in dementsprechend briefen. Vernachlässigen Sie das Briefing oder betreiben es nur halbherzig, rächt sich das garantiert durch nachträglichen Mehraufwand. Dann muss der Text mühsam angepasst werden, da von falschen oder unvollständigen Voraussetzungen ausgegangen wurde. Auch bei KI-Texten bedeutet das ein schlechtes Ergebnis und zusätzlichen Aufwand: Sie müssen einen neuen Prompt formulieren oder den Text selbstständig umschreiben und das Ergebnis erneut überprüfen.
2. Kreativer Input
In den seltensten Fällen weiß man im vorhinein exakt, wie der fertige Text aussehen wird. Ja, Sie haben ein Gefühl, eine Vorstellung. Aber Sie vertrauen darauf, dass derjenige, der den Text für Sie schreibt, mit kreativen Einfällen, Assoziationsvermögen und eigenen Zugängen etwas Originelles aus der Feder schüttelt, das Ihre impliziten und expliziten Wünsche und Zielsetzungen perfekt umsetzt. Wenn Sie nun eine KI mit der Texterstellung betrauen, sind Sie auf Ihre Fähigkeiten zum Prompten zurückgeworfen. Die KI selbst ist nicht originell, sie verwurstet Vorhandenes immer und immer wieder neu. Die KI kann implizite Absichten, die Sie mit einem Text verfolgen, weder vollständig erkennen noch hinterfragen und demzufolge nicht vollumfänglich berücksichtigen. Schlussendlich müssen Sie wahrscheinlich noch viel Hirnschmalz in Ihren Text stecken, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Hinzu kommt: Bei KI-Texten bleibt Ihnen auch eine Überprüfung des finalen Textes auf Plausibilität und Korrektheit des Inhalts nicht erspart. Vom Graubereich Urheberrecht und Quellen will ich hier gar nicht reden.
3. Sparringpartner
Ein:e gute:r Journalist:in oder Texter:in bringt Vorwissen mit, eine eigene Denkweise und Kreativität, eigene Zugänge zu einer Materie und Assoziationsvermögen. Er/sie verfügt (hoffentlich) über Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl, vermeidet Platitüden und Klischees und sitzt nicht der erstbesten Metapher auf. Menschliche Gehirne schaffen überraschende Wendungen und Gedankensprünge, erkennen, wo sie noch recherchieren müssen, verfügen über Branchenwissen, Einsichten in den Markt und Zielgruppen. Nennen Sie es die humane Superpower. Sie sorgt dafür, dass Ihr Textersteller:in als Sparringpartner fungiert und nicht nur Ihre ausgesprochenen Vorstellungen umsetzt, sondern auch Ihre impliziten Zielsetzungen aus Ihnen herauskitzelt. Für Sie heißt das: Sie dürfen aktiv mitarbeiten. Noch ein Aufwand. Aber glauben Sie mir, er lohnt sich!
Haben Sie Fragen? Zum Beispiel, was ein Blogartikel nun wirklich kostet? Dann schreiben Sie mir doch einfach.